AK KZ-Gedenkstätte

Wie kam es zur Bildung des Arbeitskreises „KZ-Gedenkstätte Beendorf“?

Schon zu DDR-Zeiten erfolgte die Aufarbeitung der Geschichte des SS-Arbeitslagers Beendorf. Etwa 1973 wurde auf Initiative des damaligen Direktors, Herrn Rudi Wieland, von Schülern der Polytechnischen Oberschule Beendorf eine Collage erstellt. Sie ergänzte ein von Lehrern und Schülern angefertigtes Modell des KZ-Außenlagers. Die Collage und das Modell sowie einige weitere wenige Ausstellungsstücke waren der Anfang dieser Gedenkstätte. Darüber hinaus gab es regen Schriftverkehr des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Beendorf, Herrn Heinz Hirschberg, mit dem sowjetischen Offizier Grigorew Jewgeni Maksimowitsch, der im Beendorfer Arbeitslager interniert war.

Erst nach der Grenzöffnung 1989 bestand die Möglichkeit, die Geschichte des Arbeitslagers Beendorf, einer Außenstelle des KZ Neuengamme, tiefgründig aufzuarbeiten. Das geschah im Rahmen einer geförderten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Gemeinde Beendorf durch den Diplom-Historiker Herrn Björn Kooger im Zeitraum 1994 bis 1996. Seine Ausarbeitungen führten mit Hilfe von Fördermitteln zu dem Ausstellungskonzept und dem neu gestalteten Raum der Gedenkstätte. Das zur DDR-Zeit angefertigte Modell des KZ-Außenlagers Beendorf wurde darin integriert. Nach dem Tod von Herrn Wieland 1996 führte die Gedenkstätte ein Schattendasein, in dessen Folge die zur DDR-Zeit angefertigten Collagen dem optischen Verfall preisgegeben waren.

Erst als sich im Jahr 2012 ehrenamtliche Beendorfer Bürger erneut der Gedenkstätte widmeten und die erwähnten Collagen zum Vorschein kamen, wurden sie überarbeitet und in die Ausstellungsräumlichkeiten integriert. Unter anderem wurde versucht, Unterstützung durch das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber der Schachtanlagen Bartensleben und Marie zu erhalten, was jedoch letztendlich aus vielerlei Gründen scheiterte. So war es vor allem das persönliche Engagement von Claus Hansper, Heide Friedrichs und Günter Uhlmann, seit 2013 die Räumlichkeiten in der Grundschule Beendorf so herzurichten, wie sie heute als KZ-Gedenkstätte besichtigt werden können.

Zu den Beendorfer Gedenkstätten gehören neben dem Gedenkstättenraum in der Grundschule und dem OdF-Denkmal in der Mittelstraße auch das Massengrab und 4 Einzelgräber auf dem Beendorfer Friedhof. Heide Friedrichs pflegt die vier Einzelgräber bereits seit über 40 Jahren, sowie das Massengrab seit etwa 30 Jahren. Dafür sei ihr an dieser Stelle ausdrücklich gedankt!

Gedenkstätten in Beendorf

Die Grenzwandler App

Seit Mitte 2022 verfügt die Gemeinde Beendorf ergänzend zu ihrer KZ-Gedenkstätte in der ehemaligen Grundschule „Bernhard Becker“ über eine digitale Schnittstelle, die den interessierten Besuchern über eine App kostenlos eine interaktive Tour mit den seinerzeitigen Code-Namen „Bulldogge und Iltis“ für die untertägigen Kriegsproduktionsstätten in den Schächten Marie und Bartensleben ermöglicht. Die App wurde im Rahmen des von der Landesregierung geförderten Projektes „Grenzwandler“ für das „Grüne Band“ von der Firma Rocinante Film erstellt und thematisiert unter anderem das KZ-Außenlager Beendorf.

Scannen Sie an der Infotafel neben der Beendorfer Sporthalle den QR-Code für die kostenfreie App oder besuchen Sie die Webseite www.grenzwandler.app.

Das Schild der Infotafel „Grenzwandler App“
Standort der Infotafel „Grenzwandler App“